Schweden, so nämlich!

27.08.-05.09.2025

Gruppenbild Schwedenfahrt 2025

35 Waldenser, Albigenser und Albert Schweitzer zogen los, um zu Fuß und mit dem Kanu den Nationalpark Färnebofjärden gründlich zu erkunden.

Direkt am ersten Tag, als wir bereits in Kleingruppen zu Fuß unterwegs waren, passierte das erste Malheur: Jakob, fortan nur noch als kusgi bekannt, setzte sich während einer Pause auf seinen Rucksack. Durch ein Geräusch, das einem Regenmacher sehr nahe kommt, wurden wir auf das Problem aufmerksam. Schnell mussten wir feststellen, dass die Couscous-Tüte in seinem Rucksack ein Loch hatte. Ohne zu verzagen wurde der Couscous nun mit Hand und Löffel aus dem Rucksack geschaufelt und weiter ging die Tour.

Immer, wenn kibbo mit seiner neongelben Warnweste zwischen den Bäumen aufleuchtete, war die Wiedersehensfreude groß. Mit seinem Fahrrad war er gefühlt überall gleichzeitig unterwegs. Abends hat er sich nicht gescheut, über Stock und Stein zu fahren, um die Old Bags zu besuchen, denn dort gab es nach dem Essen immer eine süße Abrundung.

Trotz vieler Warnungen im Voraus, haben wir die Mücken Schwedens komplett unterschätzt. Im Gegensatz zum Elch, den nur zwei von uns gesehen haben, waren sie allgegenwärtig und haben uns das Leben schwer gemacht. Wir sagen aber: Wir halten mehr aus!

Ähnlich omnipräsent wie kibbo und die Mücken war auch eine Schulklasse aus der Nähe von Oldenburg, die im Rahmen einer AG ohne Lehrkräfte (!) tagsüber die Gegend unsicher machte. Wir haben sie zu einem Lagerfeuerabend eingeladen und drei von ihnen sind tatsächlich erschienen! Nachdem sie dann leider doch wieder zur Nachtruhe gerufen wurden, haben zwei von ihnen sich nochmal rausgeschlichen, um bis in die Nacht mit uns zu singen. Grüße gehen raus!

Damit war unsere Laufstrecke auch schon vorbei. Doch auf dem Rückweg zum Lagerplatz ereignete sich Großes! Der Wichtelaufstand ging unter dem Namen „Keksrevolution“ in die Geschichtsbücher ein. Prinzessin Jarolinde, die rücksichtsblinde, musste ihr Gefolge bei Laune halten, indem sie mit Keksen lockte. Dass diese aber nur sehr spärlich auf den Boden gelegt wurden, kam nicht so gut an. Interessiert? Dann meldet euch bei der Wichtelvertretung!

Neben kusgi wurden auch dudl, dopie und snickers Fahrtennamen verpasst. Dies bleibt dank klassischem Fußtritt und Entzug der Lieblingssüßigkeiten unvergesslich!

„Wie viel Wasser ist eigentlich in eurem Boot?“ „Gar keins?!?!?!?“ Nach diesem Dialog musste im Expresstempo zurückgepaddelt werden, denn zwei unserer Old Bags waren 5 cm vor’m Absaufen.

Andere Probleme gab es bei den Pfadis, als Bekki und Doro auf einem Stein aufsaßen. Die Situation war so stressig, dass Max sowohl Bekkis Namen als auch alle anderen existierenden Wörter nicht mehr aussprechen konnte. Nach einem „Penniiiii….?“ kam ihm nichts mehr über die Lippen.

Nach dem ersten, äußerst intensiven Paddeltag, war die Zeit für Judys Crashout gekommen. Nichts lief so, wie sie sich das vorgestellt hatte. Und dann auch noch die Worte des Vaters im Ohr: „Manchmal muss man unangenehme Situationen aushalten.“ Was labert der?!

Der nächste Programmpunkt war das große Waldenser-Treffen auf Sandön. Dies hätte fast gut funktioniert, wenn nicht vier Rover unterwegs verloren gegangen wären. Sie landeten leider auf Hemön, wo sie tief durchatmen, Kanu-Teams wechseln und weitermachen mussten. Hilft ja nix! So kämpften sie sich durch immer höhere Wellen, bis sie schließlich wie geplant die richtige Insel erreichten.

Dort erwartete die Waldis die nächste Herausforderung: die erste und einzige Regennacht. Im Gegensatz zu den Rovern, die nur ein Tarp dabei hatten, durch das Bäche geflossen sind, waren die Pfadis mit ihren Zelten ganz gut aufgestellt. Dachten sie zumindest. Wenn das Zelt jedoch in einer Kuhle steht, die ganz schnell zu einer großen Pfütze wird, hilft alles nichts. Diese Lehre der Natur (learning by burning) hat also nur manche erreicht – die Rover werden frohgemut wieder mit nur einem Tarp auf Fahrt gehen.

Nach dieser regnerischen Nacht hängte Corinna ihr T-Shirt zum Trocknen über das Feuer. Das hätte sie besser lassen sollen, denn nach kurzer Zeit lag es in den Flammen. Heldenhaft hat kusgi mit der unterwegs gefundenen Grillzange versucht, es zu retten. Es war zu spät, denn es waren nur noch schwarze Fetzen übrig.

Trotz dieser ganzen Abenteuer sind alle 35 ziemlich wohlbehalten wieder zuhause angekommen. Es war einfach unglaublich, traumhaft, unfassbar toll, wahnsinnig schön!

Bericht von Anna und Babsi Hofweber

Bilder von Max Mies